Mir geht's heut gar nicht gut!
10.10.2014 13:02... in dieser Woche war ich zweimal mit meinem Mann am Oktoberfest auf der Praterwiese. Mir ist es ziemlich gut gegangen und ich habe die Spider Murphy Band leicht wippend auf der Bank miterlebt. Sage noch, "...das heute war mein letzer großer Event bevor unser Mädchen kommt. Die restliche Zeit werde ich jetzt genießen..."
Zwei Tage später, Freitag, 10.10. lag ich nun erschöpft und müde auf der Couch. Die Nieren auf der linken Seite schmerzten sodass ich kaum liegen, stehen oder gehen konnte. Ich rief daher meinen Mann an und bat ihn heimzukommen. Während er sich am Heimweg befand, lag ich in der heißen Wanne damit die blöden Schmerzen in den Nieren aufhörten. Als mein Mann endlich zuhause war bat ich ihn mich ins Spital zu bringen und vorher noch eine Tasche zu packen. Denn sollte ich mir eine Nierenbeckenentzündung eingefangen haben, würden mich die Ärzte sicher nicht mehr so schnell entlassen.
Gesagt, getan! Wir sind dann ins AKH in die Geburtenstation wo ich sofort ans CTG (Wehenschreiber inkl. Puls des Kindes) angeschlossen wurde. Anfangs war auch noch alles in Ordnung bis plötzlich die Herztöne des Kindes auf 30 runtersackten. Die Krankenschwester erklärte uns zuvor noch das zwischen 140 und 170 in Ordnung wäre. Wir waren alleine im Überwachungszimmer, weshalb ich meinen Mann bat sofort die Schwester zu holen. Die war jedoch schon am Weg zu uns ins Zimmer. Ob ich mich bewegt hätte oder wehen? Herrgottnochmal, woher soll ich wissen was wehen sind? Mir tun die Nieren weh sonst gar nichts! Mit Tränen in den Augen, einer sehr beruhigenden Schwester an der einen Seite und einem sehr liebevollen Mann auf der anderen wurde der Oberarzt gerufen der an diesem Tag Dienst hatte. Währenddessen stabilisierten sich die Herztöne des Kindes wieder. Der Oberarzt meine jedoch er entlasse mich heute sicher nicht mehr und ich solle in den Kreissaal zur weiteren 2-stündigen-Überwachung bevor ich ein Zimmer bekäme.
Mein Scherz: "Heute kommen wir zu zweit ins Spital und morgen gehen wir zu Dritt nach Hause" sollte an diesem Tag noch an Bedeutung erlangen!
Mit dem Rollstuhl ging es nun Richtung Kreissaal. Wir hörten noch eine Schwester am Gang sagen - "wenns ned wichtig ist, dann jetzt nicht - wir haben hier einen Notfall". Ähm... ich bin ein Notfall? Bis dahin wusste ich das noch gar nicht so wirklich!
Im Kreissaal angekommen warteten wir bis die zwei Stunden vorbei wären. In der Zwischenzeit brachte mir mein Mann etwas zu Essen und auch etwas zu trinken, da ich tagsüber fast nichts zu mir genommen hatte. Nach dem Essen plötzlich sackten wieder die Herztöne des Kindes ab, weshalb der Oberarzt gerufen und sofort der OP vorbereitet wurde. Wir wurden darüber informiert dass man nicht wissen was mit dem Kind los sei und es daher sofort geholt werden müsse.
In dem Moment gehen einem soviele Gedanken durch den Kopf...! Nachdem wir jedoch erst eine Woche zuvor unseren Geburtsvorbereitungskurs hatten wusste ich was auf uns zukommt. Vom ersten Moment an habe ich daher versucht "locker" zu bleiben und ruhig und langsam zu atmen. Das Ärzteteam bereitete mich nochmals langsam auf die weiteren Schritte vor und man brachte mich in den OP. Mein Mann musste sich währenddessen desinfizieren und OP Kleidung anlegen.
Nach der PDA und nachdem ich abgedeckt wurde, wurde mein Mann zu mir gelassen. Er nahm links neben mir Platz und Sekunden später hörten wir auch schon unser Töchterchen schreien! Ich kann Euch nicht sagen was für ein erhebendes Gefühl das war. Uns beiden schossen die Tränen vor Erleichterung in die Augen. Nach der Nachversorgung wurde ich ins Ruhezimmer gebracht wo mein Mann und meine Tochter dann auch schon bald dazu kamen. Sie kam am 10.10. um 19.16 Uhr via Kaiserschnitt zur Welt. Mit 2047g und 47cm hat sie uns an diesem Tag bereits vorzeitig zu glücklichen Eltern gemacht.
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